Sonnwendkräuter
Traditionellen Heilkräuterschatz
Der Sommerbeginn am Kalender fällt auf das Datum um den 21. Juni. Natürlich ist dieses Datum aber die Sommer Mitte und daher auch der Name Mitsommernacht.
Diese Nacht galt im Heidentum als magisch und man begegnete den verschiedensten Naturgeistern, Elfen oder auch Göttern.
Ab der Mittsommernacht trägt die Natur ihre Früchte und es beginnt das Kräutersammeln. Man versorgte sich zunächst mit jenen Kräutern, die Licht und Wärme vermitteln.
Sonnwendblumen:
Johanniskraut, gelb leuchtend
Holunder- und Lindenblüten, schweißtreibenden
Mädesüß, Königin der Wiesen
wärmende Gewürze:
Quendel, wilde Bruder des Thymians
Dost, Origanum vulgare
Wiesenkümmel.
Das christliche Bauernbrauchtum legte den Beginn des Kräutersammelns auf den Johannistag, den 24. Juni.
Der Holunder,
Sambucus nigra,
vermittelt mit seinen cremeweißen, gelblich leuchtenden, flachen Blütenständen schon beim Betrachten Licht und Wärme. Die Blüten werden seit jeher als Tee bei fiebrigen Erkältungskrankheiten als Auslöser des Schwitzens genutzt. Aus den Blütenrispen entstehen in der Küche Hollerschöberl, Hollerpalatschinken, Hollersekt oder einen Hollersirup. Die Beeren können von August bis Oktober gesammelt und eingekocht werden. Sirup, Marmeladen und Hollerkoch waren in der Vergangenheit wichtige Vitaminspender in der Winterzeit.
Winterlinde, Tilia cordata
Sommerlinde, Tilia platyphyllos
Auch die leuchtenden Blüten der Winter- und der Sommerlinde sind ein Bestandteil von Erkältungs- und schweißtreibenden Tees.
Johanniskraut, Hypericum perforatum
Das, im Volksmund auch Teufelsflucht genannt wird, war schon seit dem Altertum zum Verbessern depressiver Verstimmungen in Verwendung. Dieses gelb leuchtende Sommersonnwendkraut sieht aus als trüge es in sich die Sonne. Der rote Saft aus den Blüten und die gepunkteten Blätter, werden zur Unterstützung der Heilung bei Verletzungen und Wunden verwenden.
Mädesüß,
Filipendula ulmaria
gehört auch zu den leutenden Kräutern der Sommersonnwendzeit. Das weißblühende Kraut enthält Salicin, den Vorläufer des Aspirins, womit das Kraut fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkung bei Erkältungen und Grippe aufweist. Dennoch Vorsicht, Salicin ist Blutgerinnungshemmend und wird in der modernen Medizin seit der Einführung der ASS (Colfarit) als Thromboseprphylaxe gegeben.
Quendel,
Thymus serpyllum
Der Quendel ist der wildwachsende Bruder des Thymians. Er zeichnet sich durch eine krampf- schleimlösende, entzündungshemmende und antibiotische Wirkung aus. Daher wird er bei Erkrankungen der Atmungsorgane, vor allem bei Husten, verwendet.
Dost,
Origanum vulgare
Den wilden Dost, kennen wir als Oregano. Seine ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, auch eine Appetit anregende Wirkung und Hilfe bei Menstruationsbeschwerden werden ihm zugesprochen.
Kümmel, Carum carvi
Als Arznei dient er als milchtreibendes Mittel für stillende Mütter und wird aufgrund seiner krampflösenden und blähungslindernden Eigenschaften bei Verdauungsbeschwerden genutzt,.