Pflanzen trocknen

15.06.2021

Nach dem Sammeln von Kräutern und Heilpflanzen, muss man sie trocknen oder gleich verarbeiten.

Gerade beim Trocknen können unliebsame Pannen passieren, desshal hie ein paar Tipp´s um diese zu vermeiden.

Wie man eine Pflanze, besser deren Teile trocknet, hängt von der Pflanze selber und dem Teil der Pflanze ab.

Grundregeln:

  • Nie in die pralle Sonne zum trocknen legen, geht schneller aber die Pflanzen werden ausgebleicht. Zudem verliert die Pflanze ihre ätherischen Öle durch verdunsten.
  • Nicht im heißen Backofen trocknen, geht nicht schneller, macht die Pflanze kaputt, wenn, dann bei eher 30° - höchstens 50° C und zur Luftzirkulation die Ofen-Türe einen Spalt offen lassen. sonst ist es ein Dunstraum.
  • Luftig, windig, trocknen, um Feuchtigkeitsstau und damit Schimmel oder Fäulnis zu vermeiden.
  • Zum Trocknen immer nur eine Schicht der Pflanzenteile auflegen. Pflanzen nicht aufeinander schlichten, das kann schimmeln oder faulen, je dicker um so schneller.
  • Manche Pflanzen werden in der Trockenzeit leicht schadhaft und werden damit unbrauchbar. Wenn man so etwas bemerkt, kann man sie beim nächsten Mal einzeln auf einem Faden aufhängen.

Pflanzen sollen nie heiß, aber wenn geht auch nicht kühl getrocknet werden. Um so schnell wie möglich mit dem Trocknen fertig zu werden, empfiehlt sich ein luftiger Platz mit etwas Wind oder auch ein leichter Luftzug um schonend zu trocknen.

Generell eignen sich staubfreie (staubarme?) Dachböden zum Trocknen von Pflanzen, wenn die Luft gut zirkulieren kann. Dies ist in älteren Häusern (aus meiner Kindheit vor 50 Jahren) der Fall, wenn an beiden Giebelseiten je eine Öffnung ist. Die Pflanzen sollen dann nicht direkt im Zug liegen.

Auch ein Zimmer, Speis oder Küche eignen sich zum Trocknen, wenn die Wände trocken und der Raum gut gelüftet ist.

Die Kräuterplanzen

Kräuter sind Pflanzen mit nicht verholzendem Anteil des aus der Erde wachsenden Teiles.

Wenn man größere Pflanzen im ganzen gepflückt hat, kann man sie als Strauß an einer trockenen Stelle mit den Blüten nach unten zum trocknen aufhängen.

Je feuchter die Pflanze, je nach Pflückzeit oder Sorte ist, desto weniger Stängel sollen die Sträuße bilden, damit sie schneller trocknen. Rosen hänge ich fast immer einzeln auf, sie werden besser trocken, bilde ich mir zumindest ein.

Eine gute Trocknungsmethode ist die Pflanzenschnur, dabei bindet man jede Pflanze an einer Schnur fest und spannt die Schnur an einem luftig, trockenen Platz zum Trocknen.

Die Blüten und Blätter

Blüten oder einzelne Blätter müssen liegend getrocknet werden. Dabei sollen die Blätter an sich in einer Lage gelegt werden. Das ist wichtig, da in unteren Schichten die Trocknung viel länger dauert und eine feuchte Kammer für Fäulnis und Schimmelpilze entsteht.

Wichtig ist hierbei, dass genug Luft an die Pflanzenteile dran kommt. Die Verwendung ausgedienter Schachteln ist nur dann brauchbar, wenn sie ausreichend belüftet sein können. Feuchtigkeit, die zu lange erhalten bleibt, bildet sehr leicht Schimmel, auch wenn der Karton feucht geworden ist. Das kann speziell bei dickeren Kartonschichten zum Problem werden.

Absolut gut ist eine Durchlüftung mit einem Gestelle aus einem feinen Gitter als Unterlage. Alternativ ein Holzgestell (für Bastler kein großes Problem*) mit einer dünnen Stoffbespannung.

Kleinere Mengen kann man auf einem Saugpapier (Küchenrolle, Löschblatt) auf ein Teller oder Tablett legen und großzügig ausbreiten, damit alle Pflanzenteile an der Luft sind. Gelegentliches Durchrütteln ist von Vorteil.

Zum *basteln:

  • Ein Holzquadrat (4X1 Leiste als Quadrat oder 2X2 Leisten als Rechteck) verkleben und/oder verschraubt und mit einer kleinen Holzplatte an den Ecken unterstützt.
  • Bei regelmäßigem Gebrauch kann man das Gestell 3 Mal basteln und mit Scharniergelenken zum Aufklappen versehen. Sonst reicht es einen Rahmen auf 2 alte Sessel legen und entweder fix mit einem Gitter oder Stoff bespannen oder die Bespannung zu jedem Mal drüberlegen.
  • Wer regelmäßig trocknet spart viel Zeit mit einem Klappgestell, dass zudem platzsparen abgestellt werden kann.

Die Wurzeln

Wurzeln sind derber als der obere Pflanzenanteil, damit wiederstehen sie der Schädigung durch Feuchtigkeit länger als der Rest der Pflanze.

Wurzeln sind nach dem ausgraben mit Erde behaftet. Die Reste der Erde sollt man vorsichtig und gründlich abschütteln, dazu kann man mit einem Stab (Bleistift oder Zahnstocher je nach Größe der Klumpen) nach helfen. Wer einen zu großen Stab nimmt reißt viele Wurzelteile mit den Erdklumpen ab. Um den letzten Rest Erde zu entfernen, kann man die Wurzeln kurz unter fließend kühlem Wasser abspülen.

Anschließend sollte die Wurzel rasch getrocknet werden, sie vertragen etwas höhere Temperaturen als die oberen Teile. Im Ofen können es schon 50° bis 55° sein.

Die getrocknete Wurzel schneidet man, wenn sie dicke Wurzelteile hat, diese in Scheiben. Dünne Wurzelteile werden nur kürzer geschnitten.


Wurzeln kann man im geöffneten (belüfteten) Backofen bei 30°- 50° C recht gut trocknen.

Wenn vorhanden eignet sich natürlich auch ein Dörrgerät. So einen Dörrapparat kann man auch für Blätter und Blüten zum Trocknen verwenden.

Die Früchte und Beeren

Beeren und Früchte kann man bei niedriger Wärme (maximal 50°C) im Backofen oder im Dörrgerät (dafür ist es entwickelt) trocknen. Auch bei Früchten gilt, Vorsicht vor Feuchtigkeit, dickere Früchte lieber zu oft in Scheiben schneiden als beim Trocknen Probleme bekommen. Eine faule oder schimmlige Frucht kann die ganze Trockenladung vernichten.

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