Die Geschichte des Schlosses Moosham
Schloss Moosham in Unternberg im Lungau
Schloss Moosham - der Burghof
Inmitten des Talkessels, von hohen Bergen umschlossenen Lungaus erhebt sich aus dem Tal der Mur auf einem felsigen Hügel des bewaldeten Mitterberges das sagen umworbene Schloss Moosham.
Auf geschichtsträchtigem Boden im Herzen Lungaus gelegen, ist das Schloss einer der stolzen Zeuge aus unserer Vergangenheit. Der Blickt reicht von seiner hohen Warte aus hinunter in das Mur Tal.
Zu seinen Füßen liegt der Murboden, ein sumpfiges Moor, kurz Moos genannt. Von diesem Moos hat auch das Schloss seinen Namen Moosham erhalten.
Das Moor liegt im düsteren Schweigen versunken, geheimnisvoll sucht es den den ortsunkundigen Wanderer an sich zu locken. Gelegentlich hallt dumpfes Glockengeläute, aus der tiefe des Moores dringend, an des Wanderers Ohr. Dieses Läuten soll von der versunkenen Stadt die in diesem Moor begraben liegt kommen.
Von dem Schloss Moosham aus genießt man eine vorzügliche Fernsicht über den Lungau. Die Sicht reicht von dem südwestlich gelegenen Aineck über den Ort St. Margarethen und das dahinter gelegene Grenz- Gebirge, die steirisch-kärntnerischen Alpen Tur acher Höhe und Katschberg. Ncach Osten sieht man über die Orte Unternberg und Tamsweg hinaus.
Schloss Moosham hat nicht nur eine lange, sondern auch eine bewegte Vergangenheit. Sein Ursprung geht in die Zeit der Römer zurück. Es gibt im Schloss Steine, die von der römischen Siedlung stammen und beim Schloss entdeckt wurde. Ebenso wurden in den achtziger Jahren römischen Kapitäle beim Umbau des Schlosses gefunden. Nicht zuletzt führt die Römer Straße, von Kärnten kommend durch den Leißnitz Graben über das Moos nach Mauterndorf.
Die Sage berichtet auch von einem römischen Kastell, das angeblich an der Stelle errichtet war, an der das heutigen Schlosses steht. Ein geschichtlich bekannter Ritter von Koch Sternfeld bezeichnete Schloss Moosham als eine römische Anlage, deren militärischen Mittelpunkt eine Art Waffenplatz oder Waffenlager am Weg nach Norden gewesen sein sollte.
Im beginnenden Mittelalter taucht das Geschlecht der Moosheimer im Schloss auf. Sie waren schlussendlich namensgebend. Otto von Saurau, Vogt der Besitzungen der Abtei Admont, zuständig für den Lungau besiedelte das Schloss im Jahre 1281.
Erzbischof Friedrich II von Walchen, er galt als ein treuer Anhänger Kaiser Rudolfs von Habsburg. Nach einiger Zeit zwang er den übermütig in Erscheinung getretenen Vasallen zur Unterwerfung. Die Burg Moosham ging nun an Otto von Moosheim. Man kann nun Vermuten, dass Otto von Moosheim schon früher der Eigentümer war. Otto von Moosheim erhob sich bald gegen seinen Landesherren Erzbischof Rudolf von Hoheneck und fügte ihm in einer Fehde erst einmal großen Schaden zu. Für seinen Treuebruch gingen letztlich alle seiner Güter und seine Stammburg 1285 an Erzbischof Rudolf von Hoheneck. Von diesem Zeitpunkt an sank das Ansehen und die Macht des Geschlechtes Moosheim, obwohl sie noch über 400 Jahre existierten.
Die Moosheimer waren nur mehr im Besitze minderwertiger Lehen und hatten unter anderem auch die Gerichtbarkeit auch Burghut auf den Burgen Ramingstein und Klauseck inne.
Ein Sohn der Moosheimer, Seyfreid von Moosheim erbaute die Schlosskapelle auf der Burg Finstergrün, die ist der heiligen Helena geweiht.
Mit dem Jahre 1726 ist das Adelgeschlecht der Herren von Moosheim, sie führten einen Steinbock im Wappen, erloschen. Geblieben sind noch die Grabdenkmäler und der alte Turm in St. Margarethen als einzige Zeugen dieses Edelgeschlechtes, das früher stolz von der Burg Moosham herabschaute, später in den Burgen Klauseck und Ramingstein die Burghut inne hatte und in hohem Ansehen stand.
Viele Sagen ranken sich um die Herren von Moosham im Lungau
Ab dem 14 Jahrhundert wurde von Schloss Moosham auch eine Art Landpflege, auch Burghut genannt ausgeübt. Später im Jahr 1520 wurde auch das Pflegegericht nach Schloss Moosham verlegt, das bis zum Jahre 1790, somit 270 Jahre lang, als Residenz der Lungauer Pfleger diente. Damit waren Bluts und Pflegegericht an die Herren zu Moosham gebunden. Die Pfleger von Moosham waren damit zugleich Schloss und im Kriegsfall Feldhauptleute zugleich. Von ihnen aus wurde der Lungau im Namen des Landesherren regiert. Da bedeutete es wurden die hohen Regalien, die Steuereinhebung, damals Zehent genannt, die gesamte Polizeigewalt, sowie das Blutgericht von einem Ort aus verwaltet und ausgeübt.
Die Erzbischöfe von Salzburg haben auf diesem wichtigen Posten auch stets die ihrer Meinung nach tüchtigsten Personen abgestellt. Unter den ausgewählten Pflegern befanden sich bevorzugt Personen aus namhaften Geschlechtern, wie beispielsweise Keutschach, Tannhauser, Kuenburg, Grimming. Diese Geschlechter stellten auch mehrfach berühmte Salzburger Erzbischöfe. Weiter Pfleger waren auch nicht so bedeutende Namen und als letzter Pfleger von Moosham Johann Wenzel von Helmreichen zu Brunfeld.
Für die Befestigung im Bedarfsfall und eine ständige Besetzung des Schlosses wurde von den Salzburger Erzbischöfen Sorge getragen. Die Wirren der Reformation, die Einfälle der Türken, der dreißigjährige Krieg setzten dem Schloss und den Herren deutlich zu. Dazu kanem auch noch die eigenen, kritischen Lagen der Erzbischöfe. Sie übten hier weitgehend ihren Einfluss aus. In der Zeit des Bauernaufstandes wurde das Schloss kurzfristig von den Bauern besetzt. Feldhauptmann Franz von Tannhausen schaffte es jedoch diese 1526 wieder zu vertreiben.
Ab dieser Zeit und den folgenden Jahrhunderten war Schloss Moosham auch der Schauplatz der fürchterlichen Hexenprozesse. Vom Jahre 1534 bis 1762, das sind 228 Jahren, wurden 66 Personen hingerichtet, davon waren 44 Zauberei und Hexerei beschuldigte Personen betroffen.
Vom 25. bis 27. Oktober des Jahres 1611 verbrachte auf Schloss Moosham auch der unglückliche Erzbischof Wolf Dietrich von Reitenau auf seiner Flucht nach Kärnten letzte Zeit. Auf der weiteren Flucht wurde er in der Nähe von Eisentratten von den, ihn verfolgten bayrischen Reitern eingeholt und wurde als Gefangener zurück auf die Festung Hohensalzburg gebracht.
Im Jahre 1790 die Teilung des landesfürstlichen Pflegegerichtes beschlossen und man richtete in 2 Märkten, einmal in Tamsweg und das zweite in St. Michael ein. Mit dieser Entscheidung war auch das Schloss seinem Schicksale überlassen, das ab dann allmählich seinem Verfalle entgegen ging. Ein systematischer Abbau des Gutes begann mit der Entscheidung Der Verkauf fast aller zu Schloss Moosham gehörenden Grundstücke, Wiesen und Alpen. Das Schloss selber ging an kleinere Schlossbauern und wechselnden häufig die Eigentümer. Mit diesen ständigen Wechsel war das Schloss schon deutlich baufällig geworden. Rettung kam im Jahre 1886, als der berühmte Forscher und Kunstmäzen Graf Hans- Nepomuk Wilczek das Schloss kaufte und sogleich mit einer gründlichen Restaurierung begann.
Nach seiner Renovierung und Ausstattung durch eine an Kunst- und Altertumsschätzen reiche Sammlung, des Grafen Hans - Nepomuk Wilczek, konnte das Schloss nicht nur eine der schönsten Alpenburgen Österreichs werden, sondern es ist zudem im wahren Sinne des Wortes zu dem wunderbarsten Museum des Lungaus geworden.
Man findet hier alte Lungauer Kachelöfen, Truhen, Trachten, Waffen, schöne Zimmervertäfelungen sowie ganze Einrichtungen von Lungauer Bauernstuben.
Aber auch aus den übrigen Gauen des ehemaligen Österreichs sowie ergänzend darüber hinaus hat Graf Hans- Nepomuk Wilczek Kunstschätze gesammelt und sein Lungauer Schloss damit bereichert. Zusätzlich viel Anerkennung um das Schloss gebührt auch dem ehemalige Schlossverwalter Hans Müller, der als Kunsttischler die Ausstellung zusätzlich mit vielen wertvollen Möbeln und Einrichtungsstücken ausgestattet hat.
Gerade wegen seiner Sammlungen und Kunstschätze wird das Schloss von Reisenden aus aller Welt besucht.
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